SSG: Tanzabteilung präsentierte sich zum Saisonfinale mit verschiedenen Formationen in Bestform

Mit Charme, Esprit und viel Talent

articledetail img 03294070BENSHEIM. Tanzen macht glücklich. So in etwa könnte man den Abend umschreiben, zu dem die Tanzabteilung der SSG jährlich vor der großen Sommerpause einlädt. Und glücklich darüber, dass sie vor Publikum zeigen können, welche Fortschritte sie das Jahr über in den vielen Übungsstunden und mit hartem Training gemacht haben, waren nicht nur die Tänzerinnen und Tänzer auf dem Parkett. Auch die zahlreichen Zuschauer auf der voll besetzten Tribüne der alten AKG-Halle am Weiherhausstadion strahlten um die Wette. 

Gut hundert Tänzerinnen und Tänzer – angefangen von den Kindergarten-Küken bis hin zu wettkampferprobten Formationen – stellten unter Beweis, dass Bewegung und Tanzspiele ebenso viel Spaß bereiten wie die Umsetzung ausgefeilter, anspruchsvoller Choreographien. Elf Tanzgruppen zeigten mit großer Leidenschaft und Begeisterung ihr Können –wobei SSG-Abteilungsleiterin Anne Weihrich bei der Moderation darauf hinwies, dass neue Mitglieder immer willkommen sind.

Dass die Jüngsten zwischen zwei und vier Jahren die Show eröffneten und dass die niedlichen Tanzzwerge ab und zu weniger auf ihre Trainerin und stattdessen mehr auf Mama und Papa auf den Zuschauerrängen achteten, gehörte dazu. Ebenso wie winken, springen, hüpfen, rennen und sich im Kreis drehen.

Auch die etwas Älteren der Formationen "Belle" und "Soleil", die erst kürzlich ihren publikumswirksamen Auftritt beim Interkulturellen Fest hatten, demonstrierten Rhythmus, Musikalität und Körperhaltung. Kess und mit viel Charme und Esprit vertanzten die Mädels zwischen acht und zehn Jahren von "Aura" eine eigene Geschichte, die vom ersten Verliebtsein und dem ersten Rendezvous handelte. Obwohl der Tanz erst eine Woche vor der Aufführung fertig wurde, bestach er durch schöne Schrittkombinationen und humorvollen Einlagen.

Einige der Gruppen, so auch "Capriol" mit "Shake it off" von Taylor Swift, traten beim Tanzabend unter erschwerten Bedingungen auf, meisterten diese aber bravourös. Etliche SSGler waren erkrankt oder verletzt. Und ihre Mittänzer mussten ad hoc umdisponieren – und der eine oder andere sogar ohne Partnerin auftreten. 

Positive Lebensgefühle

Die Teenager von "Urban Intensity" brachten verschiedene Elemente und Tanzstile unter einen Hut. Ein bisschen Hip-Hop, ein wenig Bauchtanz und Akrobatik und ganz viel Emotionen und positive Lebensgefühle. Die Gruppe tanzte Ausschnitte aus drei aktuellen Songs. Auch die fortgeschrittenen Hip-Hopper von "Movin' Mixture" hatten sich einen Musikzusammenschnitt für ihren Tanz ausgesucht. Die Mädchen im Alter von 14 bis 20 Jahren, die die Tanzfläche ganz cool und sportlich im schwarzen Fußballdress betraten, sind auf Veranstaltungen und Festen heiß begehrte Stimmungskanonen.

Als zahlenmäßig größte Formation stellte sich "Incredible" vor. Ihr Tanz, gespickt mit schwierigen Kombinationen, waghalsigen Hebefiguren und angetäuschten Kampfszenen, erinnerte an asiatische Kultur und Lebensart. Erst im vergangenen Herbst kam die Gruppe bei einem Wettkampf in Frankfurt auf einen guten zweiten Platz. Beeindruckende, aber ebenso bedrückende und überraschende Tanzbilder zum Thema Macht lieferten die schwarz gekleideten Jugendlichen von "Promotion" dem Publikum.

Das Beste zum Schluss: die beiden Formationen "Developé" und "Synergie", die für den Deutschen Tanzsportverband an den Start gehen, setzten dem Abend noch ein Krönchen auf. Die Teens von "Developé" – darunter ein männlicher Tänzer –, die in der Landesliga auf einen beachtlichen sechsten Platz kamen und die Wettkampfphase nunmehr abgeschlossen haben, zeigten eine Choreographie, die zu großen Teilen von Theresa Meckel entwickelt wurde und kein spezielles Thema zum Inhalt hat. Sie überzeugten durch Professionalität, Harmonie und bestechender Technik. 

Die Aufsteiger der Saison, die Tänzerinnen und Tänzer von "Synergie" schließlich, be- und verzaubern mit einem emotionalen Gefühlskarussell und faszinierenden Tanzbildern. Alles sah ganz leicht aus – und ist doch das Ergebnis unzähliger Trainingsstunden.

Michael Litters hat die Choreographie entworfen, die viele Schwierigkeitsgrade enthielt. Mit ihrer Präsentation schaffte "Synergie" den verdienten Aufstieg in die Regionalliga. 


Gerline Scharf © Bergsträßer Anzeiger, Samstag, 01.07.2017

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